1017A_Einzelbereifung

Umrüstung auf Einzelbereifung  <zurück>

Im Originalzustand ist hinten Zwillingsbereifung montiert, mit 10R22,5 Bereifung:
Breite: 254 mm
Durchmesser: 1.020mm
Abrollumfang: 3.110mm

Bei einer Drehzahl von 2.500 Touren ist damit eine Geschwindigkeit von 72 km/h erreicht.
Bei Abregel – Drehzahl fährt er dann 85km/h. Als der LKW für mich neu war, kamen mir diese Drehzahlen ziemlich hoch vor, eigentlich unerträglich.
Nach einigen Kilometern gewöhnt man sich aber an die Geräusche und die Anzeige auf dem Drehzahlmesser.
Die Umrüstung wollte ich machen, um die Drehzahlen runter zu bekommen und auch um schneller fahren zu können (natürlich nicht in Deutschland…)
Also:
Welche Reifen kommen in Frage, welche Felgen, was kostet das alles, das waren die nächsten Fragen, die es zu klären galt.

Mit dem TÜV noch abstimmen, was man beachten muss:

  • Traglast der Felge muss ausreichend sein (10V20 steht auf der Felge)
  • Freigängigkeit der Reifen muss immer vorhanden sein (Lenkeinschlag und einfedern)
  • bei großer Differenz im Abrollumfang muss man eine Tachoangleichung machen

Das dürfte ja alles zu schaffen sein.

In den entsprechenden Foren findet man einiges zur Umrüstung, da viele von der Zwillingsbereifung hinten umrüsten. Auch war die Idee, dass man den Reifen selbst „einfach“ wechseln kann, damit sollten es Sprengringfelgen oder mehrteilige Felgen sein.

Alufelgen Fa. Fuchs
Die Alufelgen habe ich von einem Forumsmitglied gekauft, die waren unbenutzt. Die Verschlussringe waren benutzt, einer etwas angeschabt.
Die Verschlussschrauben waren gebraucht und zum Teil ziemlich rostig.
Also erst mal Schrauben kaufen, aber in der gewünschten Länge gab es die nicht.
Für hinten habe ich dann die zu langen verbaut, vorne die brauchbaren aus dem Kauf verwendet.

Die Felge in 20 Zoll (vorher 22,5 Zoll), passt schon auf die Bremstrommel, aber der Abstand zwischen Felge und Bremstrommel ist nur wenige mm: (das Braune ist die Bremstrommel)
snap3060Da muss ein Ventil her, dass eine geringe Bauhöhe hat.
Ein EM – Ventil war der erste Versuch, das war aber zu hoch:
snap3061Gefunden habe ich dann dieses Ventil:

snap3062Aber das Ventil liegt immer noch an der Bremstrommel an….

Anprobe der neuen Felgen:
snap3066

Hinten hat man zusätzlich noch das Problem, dass der Verschlussring einen zu geringen Innendurchmesser hat und sich die Felge damit nicht ganz an die Bremstrommel schieben lässt:
snap3063Die Idee, den Verschlussring etwas auszudrehen und auch anzuschrägen, fand ich dann nicht so gut, da das vielleicht etwas mit Sicherheit und Reserve zu tun hat.

Damit braucht man mehr Abstand zwischen Bremstrommel und Verschlussring: Abstandsringe sind hier das Mittel der Wahl!

Ein wenig gegoogelt, die Maße ermittelt, ein paar Angebote (und viele Absagen) erhalten und die Abstandsringe lasern lassen.
Vorne 8 mm, damit das Ventil nicht mehr an der Bremstrommel ansteht,
hinten 15mm, damit der Verschlussring nicht mehr ansteht.

Mit Abstandsring:
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Flansch vorne / Distanzring:
Flansch aus S235JR
Da=385mm
di=281,5
Lk=167,5mm
10x d=27mm
t=8mm

Flansch hinten / Distanzring:
Flansch aus S235JR
Da=385mm
di=281,5mm
Lk=167,5mm
10x d=27mm
t=15mm

Radbolzen
Bei der Testmontage bemerkt man dann, dass an beiden Achsen die Radbolzen zu kurz für diese Kombination sind. Die Radmutter kann nicht so weit reingedreht werden, dass noch ein Gewindegang rausschaut:
snap3065Ein wenig Nachmessen und dann ist klar: Die hinteren Radbolzen passen vorne, hinten werden neue benötigt.

Radbolzen vorne: 115,5mm (Original von hinten)
Radbolzen hinten: 125,0mm (Neue gekauft)

Mit Radbolzen:
snap3068Ohne Radbolzen:

snap3069Die Radbolzen gingen gut raus, mit einem dicken Hammer draufgeklopft, bewegen die sich schnell raus. Nur ist „hinten“ kein Platz, die Bolzen raus zu schieben. Die Befestigung der Bremsbeläge muss an einer Seite gelöst und damit Platz für die Radbolzen geschaffen werden.
Die neuen Radbolzen gehen auch gut mit dem Hammer wieder rein.

Nun passen die Radbolzen:
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Mutternschutzring
Der Mutternschutzring, der vorher drauf war, kann nun nicht mehr montiert werden, da er an den Muttern des Verschlussringes ansteht.
Sollte man den montieren müssen, dann müsste man den für die 20 Verschluss – Muttern entsprechend einschneiden. Aber da die Radmuttern nun innerhalb des Reifens liegen, wird kein Schutzring mehr benötigt.


Reifen

Die Reifen kaufe ich bei einem Händler für gebrauchte Reifen. Die sind „wie neu“, nur 5 Jahre alt.
Continental HCS:  365 / 85 R 20
Die Montage macht er auch gleich, damit weiß ich bisher nicht, ob das einfach geht oder nicht. Sein Kommentar: „Das geht einfach, kann jedes Kind“.

So nun habe ich alles zusammen, die Räder können endgültig montiert werden.
Im Radkasten vorne ist wenig Platz für den Reifen, da muss man noch nachbessern.

Wenig Freiraum vorne:
snap3058Abflexen hilft:

snap3059
Testfahrt:
snap3072
Die Freigängigkeit vorne und hinten ist OK, hinten streift der Reifen bei extremster Verschränkung ein wenig, da muss ich den Kotflügel noch ein wenig nach außen setzen, oder gleich eine andere Konstruktion anbringen.
Vorne streift da nichts.
Beim Lenken ist noch viel Platz zu anderen Teilen, da muss man nichts machen.

Die Kanten noch mit einem Kantenprofil verkleidet und schon gab es eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere.

War ja einfach…

Was hat es gebracht?
– die Abrollgeräusche sind wesentlich geringer, als bei der Original – Bereifung
– bei 2.500 Touren fahre ich nun ??km/h, ist also wesentlich angenehmer
– bei Abregel – Drehzahl fährt der LKW nun 94 km/h
– es sieht besser aus, als die Originalbereifung 🙂

Ein Problem bleibt noch: Wohin mit dem Reserverad, da es nicht in die Original – Halterung passt.
Ich befördere das nun erst mal auf der Ladefläche. Aber wenn ich eine Panne habe und das Rad brauche, bekomme ich das kaputte natürlich nicht alleine wieder auf die Ladefläche hoch, da braucht’s ein paar Männer, um das hoch zu bekommen…

Vorher:
snap_3045Nachher:
snap_3046

 

Bildschirmfoto 2019-10-14 um 22.33.31

Bildschirmfoto 2019-10-14 um 22.34.35

Hier von der Seite, die Räder stehen nicht weiter heraus, als vorher.

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